3000 v.u.Z. |
urgeschichtliche Besiedlung der Gegend |
21. Sept. 937 |
erste urkundliche Erwähnung in der Schenkungsurkunde Otto I. an das Moritzkloster |
16. März 972 |
die Güter das Moritzklosters gehen an das Erzstift über |
1108 |
der Erzbischof von Magdeburg schenkt dem Stift St. Nikolai den Zehnten des Ortes |
um 1330 |
Bau der Kirche in Niederndodeleben |
1333 |
Bau einer Wassermühle im Ort |
1383 |
Niederndodeleben zählt 25 Hofwirte |
10. Februar 1400 |
der Erzbischof überträgt dem Domkapitel die Lehnsherrlichkeit über die Güter in Niedernd. |
27. Juni 1430 |
Bestätigung des Verkaufs des Ortes an das Domkapitel durch den Papst |
1525 |
Bauernerhebung gegen das Kloster Groß Ammensleben |
1551 |
Übertritt der Einwohner zum evangelischen Glauben |
1586 |
Niedernd. zählt 75 Hofwirte |
1631 |
Ausplünderung des Ortes durch die Truppen Tillys und Pappenheims |
1681/82 |
Niedernd. besteht aus 68 Häusern |
1785 |
Niedernd. zählt 680 Einwohner |
21. November 1806 |
Einquartierung französischer Truppen in Niederndodeleben |
1820 |
Niedernd. zählt 955 Einwohner |
1864 |
Niedernd. zählt 1510 Einwohner |
1869-1872 |
Bau der Eisenbahnlinie Magdeburg - Hannover mit Bahnstation in Niedernd. |
1872 |
Bau der Aktien Zuckerfabrik im Ort |
1890 |
Niedernd. zählt 2255 Einwohner |
2./3. Oktober 1937 |
1000 Jahr-Feier |
11. April 1945 |
Besetzung des Ortes durch US-amerikanische Truppen |
1. Juli 1945 |
Eingliederung unseres Gebietes in die sowjetische Besatzungszone |
Sept./Nov. 1945 |
Durchführung der Bodenreform |
5. September 1946 |
erste Gemeindewahl in Niedernd. |
1952 |
Zusammenlegung der Orte Niedernd. und Schnarsleben |
1952 |
Niedernd. zählt 5200 Einwohner |
1957 |
die Zuckerfabrik stellt ihren Betrieb ein |
1958-1963 |
Bau des Schwimmbades |
1968-1970 |
Umbau des RTS-Gebäudes zur Turnhalle |
1971 |
Regulierung der Schrote |
80-er Jahre |
Realisierung des Landwasserprogrammes |
1984/85 |
Bau der Schule |
1991 |
Beschluss über den Bau einer neuen Turnhalle |
1993 |
Beitritt zur Verwaltungsgemeinschaft "Hohe Börde" |
1996 |
Niedernd. zählt 3000 Einwohner |
April 2000 |
Niedernd. zählt 4114 Einwohner |
Mai 2020 |
Niedernd. zählt 4517 Einwohner |
1125 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes in einer Urkunde des Klosters Hillersleben. Der Name der Kirche "St. Stephanus" könnte auf einen Zusammenhang mit dem Halberstädter Bistum hinweisen, auch der Hlberstädter Dom ist dem Stephanus geweiht. Im Jahr 2000 wurden unter der Altarplatte romanische Bänder entdeckt, die vielleicht vom Altar der ersten Kirche herstammten.
Die Erscheinung der Kirche wird bestimmt durch einen stattlichen Westquerturm, ursprünglich mit je drei und zwei Rundbogenöffnungen im Obergeschoß um 1200.
Das Schiff, außen 8,85m mal 25,75m mit dreiseitigm Chorschluss, wurde 1693 fast neu gebaut. Wahrscheinlich war die Kirche im 30-jährigen Krieg schwer zerstört worden.
Am Chor außen ist folgende Inschrift eingemeißelt: ANNO 1693 CHRISTIANO WEISBACH PASTORE PETER ZARIES KIRCHVATER.
Eine ältere Restaurierung von 1612 ist nur durch das Portal der Südseite belegt. Es ist eine schöne Arbeit aus der Renaissance mit Beschlägmuster, Engelsflüchten in den Zwickeln, Gebälk, darüber ein Aufsatz (aedicula) mit 1612 und zwei Wappen, Links: DES DOMKAPITELS WAPEN ZU MAGDEBURG Rechts: LUDWIG VON LOCHOW DOMDECHAND.
Die Arbeit war größtenteils nur Flachrelief. Das Portal ist durch die Jahrhunderte wirkende Umwelteinflüsse stark zerstört. Es wurde 1904 (?) von innen zugemauert, seit dem werden nur noch die Eingänge an der Nordseite benutzt. Die Sakristei an der Nordseite wurde 1975 (?) abgerissen.
Die innere Ausstattung wurde 1693 neu geschaffen. Im Jahre 1904 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung.
Die Geschichte der jetzigen Orgel ist noch nicht erforscht. Vermutlich ist sie nicht mehr die 1775 von Etgersleben gekaufte Orgel.
Im I. Weltkrieg wurden zwei der alten bronzenen Glocken eingeschmolzen. 1920 schaffte man dafür zwei eiserne Glocken an. Die verschont gebliebene letzte Glocke wurde im II. Weltkrieg eingeschmolzen.
(Quelle: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreise Wolmirstedt, bearb. v. Dr. Heinrich Bergner, Hrsg. Hist. Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt, Halle/S., 1911)